Wohnbauförderung Österreich 2024 – das könnt ihr erwarten
Die Wohnungswirtschaft in Österreich steht vor einer doppelten Herausforderung. Auf der einen Seite fehlt bezahlbarer Wohnraum, auf der anderen Seite sinkt aufgrund der gestiegenen Bauzinsen und Herstellungskosten die Nachfrage nach Neubauten. Die Zahl der noch in 2023 fertigstellen Wohnungen in Höhe von 62.000 Einheiten dürfte in 2026 auf nur noch 46.400 Einheiten zurückgehen. Auf der einen Seite sind die Wohnungssuchenden in der Bedrängnis, auf der anderen Seite sind 310.000 Arbeitsplätze im Baugewerbe gefährdet. Grund genug für Bauwirtschaft und Gewerkschaften, bei der Regierung Sturm zu laufen.
Immobilienkredit Vergleich im Oktober 2024 in Österreich
Steuersubventionen als Allheilmittel
Steuersubventionen als Anreiz ist in der Baubranche nichts Neues, aber vom Staat geschenktes Eigenkapital nutzt nicht nur potenziellen Bauherren, sondern auch der Gunst der Regierenden. Der Gedanke ist einfach: Bauherren sollen bis zu 20 Prozent der Gestehungskosten, maximal 100.000 Euro, als Eigenkapitalgeschenk vom Staat erhalten, so die Forderung der Arbeitgeber- und Arbeitnehmervereinigungen (kronenzeitung.at). Was gut klingt, muss aber auch bezahlt werden können. Noch befindet sich dieser Vorschlag erst in der “Rohphase”. Wir wollen uns lieber mit dem beschäftigen, was ihr hier und heute tatsächlich an staatlicher Förderung erhalten könnt.
Die Förderung in Österreich – so vielfältig, wie die Bundesländer, die sie vergeben
Die Wohnbauförderung in Österreich ist nicht einheitlich für die gesamte Republik gestrickt, sondern fällt in die Hoheit der Bundesländer. Zwar unterscheiden sich die geförderten Maßnahmen nur marginal, eine energetische Sanierung ist im Burgenland das Gleiche wie in Tirol. Die Höhe der Förderung und, wichtiger noch, die Einkommensgrenzen der Antragsteller, variieren jedoch deutlich.
Hier die Übersicht:
Bundesland | 1 Person | 2 Personen | 3 Personen | 4 Personen | Je weitere Person |
Wien | 53.090 Euro | 79.100 Euro | 89.520 Euro | 99.920 Euro | 5.820 Euro |
Niederösterreich | 40.000 Euro | 65.000 Euro | 8.000 Euro | ||
Oberösterreich | 37.000 Euro | 55.000 Euro | 5.000 Euro | ||
Burgenland | 38.000 Euro | 65.000 Euro | 66.500 Euro | 68.000 Euro | 70.000 Euro * |
Steiermark | 34.000 Euro | 51.000 Euro | 4.500 Euro | ||
Kärnten | 38.000 Euro | 55.000 Euro | 61.000 Euro | 67.000 Euro | 6.000 Euro |
Salzburg | 35.880 Euro | 55.200 Euro | 59.340 Euro | 66.240 Euro | 70.380 Euro ** |
Tirol | 34.200 Euro | 55.800 Euro | 60.000 Euro | 64.200 Euro | 4.200 Euro |
Vorarlberg | 37.200 Euro | 66.000 Euro | |||
* Fünf-Personen-Haushalt | |||||
** Fünf Personen, bei sechs Personen 74.520 Euro und bei mehr als sechs Personen 80.040 |
Quelle: immobilienkredit-österreich.at
Wer in der Steiermark lebt, verheiratet, aber ohne Kinder ist, 55.000 Euro im Jahr verdient, hat folglich keinen Förderanspruch mehr.
Welche Wohnbauförderung 2024 in Österreich gibt es?
Prinzipiell gilt, dass es für alles Aspekte des Wohnens Fördermöglichkeiten gibt. Sie variieren halt nur von Bundesland zu Bundesland. Als Grobüberschriften können wir vorstellen:
- Bau einer Immobilie oder Ersterwerb
- Nutzung regenerativer Energien, energetische Sanierung
- Umbau zu barrierefreiem Wohnraum
Neben der Frage, was wird gefördert, stellt sich natürlich auch die Frage, wie wird gefördert. Wir hatten mögliche steuerliche Vergünstigungen angesprochen. Die Wohnbauförderung in Österreich sieht aber eine differenziertere Förderung vor:
- Einmalige Zuschüsse, die nicht an das Land zurückgezahlt werden müssen.
- Annuitäten- oder Zinszuschüsse, die ebenfalls nicht rückzahlbar sind, aber helfen, die monatliche Rate zu senken.
- Bürgschaften des Landes werden als Eigenmittelersatz gesehen und verbessern damit die Eigenkapitalquote. Dies ist vor allem bei der Berücksichtigung der Verschuldungsquote, aktuell 40 Prozent des Einkommens dürfen für “Wohnen in den eigenen vier Wänden” ausgegeben werden, interessant.
- Zinsgünstige Darlehen der Länder müssen zwar zurückgezahlt werden, entlasten das Portemonnaie aber gerade bei Zeiten höherer Zinsen.
Bezüglich der Verschuldungsquote steht übrigens zur Diskussion, diese in 2024 ein wenig zu lockern.
Im Jahr 2019, vergleichsweise noch gar nicht so lange her, veröffentlichte der Wiener Kurier eine Grafik, welche die Förderquote bei Immobilien für Österreich im europäischen Vergleich zeigt:
Österreich ist attraktiv!
Die in der Wirtschaftswoche publizierte Statistik von Eurostat zeigt jedoch, dass auch in Österreich, im europäischen Vergleich bezüglich selbst genutzter Immobilien noch reichlich Luft nach oben ist:
Wie komme ich zu meinem Fördergeld?
Die Frage, wo du erfährst, welche Maßnahme in welcher Höhe auf welche Art gefördert wird, ist natürlich die Gretchenfrage. Wir hatten eingangs erwähnt, dass eine bundeslandorientierte Auflistung diesen Beitrag sprengen würde. Neun Bundesländer, rund vier förderbare Maßnahmen mit zahlreichen Umsetzungsoptionen – das liest du nicht mehr …
Voraussetzungen für Bauförderung 2024 in Österreich
Bevor du aber tiefer in das Thema einsteigst, solltest du prüfen, ob du alle Voraussetzungen für eine Bauförderung 2024 erfüllst. Hier die Kriterien:
- Österreichische Staatsbürgerschaft oder gleichgestellt, d. h. EU, Island, Liechtenstein, Norwegen und Schweiz.
- Volljährigkeit des Antragstellers
- Antragsteller muss (Mit)Eigentümer des Objektes sein.
- Die geförderte Immobilie muss ganzjährig als Hauptwohnsitz dienen.
- Die Förderung setzt die Aufgabe des bisherigen Wohnsitzes als Hauptwohnsitz voraus.
- Die Verwendung von fossilen Brennstoffen in einem geförderten Gebäude ist untersagt.
- Mögliche Nutzflächenbegrenzung beachten.
- Einkommensgrenzen berücksichtigen.
Kontaktdaten nach Bundesländern für die Bauförderung 2024 in Österreich
Wir machen es dir einfacher. Wir haben die jeweiligen Informationen für die Bundesländer mit den Ansprechpartnern hier verlinkt. Gehe einfach auf den Link deines Bundesamtes und du findest alle spezifischen Informationen zur Wohnbauförderung 2024 in Österreich: