Was viele Ökonomen bereits vermutet haben, nimmt immer mehr Gestalt an. Es verdichten sich die Anzeichen, dass die Europäische Zentralbank bei ihrer nächsten Zentralbanksitzung am 6. Juni den Leitzins senken wird. Bereits im Februar 2024 wurde gemunkelt, dass es heuer bis zu vier Zinssenkungen geben könnte. Seit September 2023 wurde der Zinssatz für Einlagen der Banken bei der EZB bei vier Prozent p.a. festgeschrieben. Banken zahlen für die Kreditaufnahme im Umkehrschluss 4,5 Prozent pro Jahr.
Inflationsrate auf der Zielgeraden
Für den Zentralbankrat liegt die ideale Inflationsrate bei zwei Prozent jährlich. Nach dem explosionsartigen Anstieg im Jahr 2022 und dem Gipfel von über zehn Prozent im Oktober 2022. Damals flachte die Kurve in den Folgemonaten wieder ab und lag im Mai 2024 bei “nur” noch 2,4 Prozent.
Quelle: ec.europa.eu
Dies dürfte auch der extrem restriktiven Geldpolitik der EZB geschuldet sein. Vor dem Hintergrund der gesunkenen Teuerungsrate werden folglich Überlegungen laut, “das oberste Niveau der Restriktion wegzunehmen“, so Philip Lane, Chefvolkswirt der EZB (Quelle: nachrichten.at).
Immobilienkredit Vergleich im September 2024 in Österreich
Als Restriktion, ein restriktives Zinsniveau, sehen die Währungshüter einen Zinssatz, der das Wachstum einer Volkswirtschaft ausbremst. Mit einer Zinssenkung würde der Wachstumsmotor wieder gezündet werden, so die Hoffnung der Befürworter.
Prognosen über die zu erwartende Höhe der Zinssenkung gibt es keine, die Zentralbanker äußern sich auch in keinster Weise im Vorfeld, womit Verbraucher rechnen könnten. Der erwarteten Zinssenkung im Juni 2024 könnte im Juli bei der nächsten Zentralbankratssitzung bereits der nächste Schritt folgen. Dies hängt allerdings auch von der Entwicklung der Löhne ab, deren Anstieg Preissteigerungen ebenfalls befeuert. Der Anstieg der Löhne von 4,5 Prozent im vierten Quartal 2023 auf 4,7 Prozent im ersten Quartal 2024 wird jedoch vom allgemeinen Umfeld kompensiert.